CDU benennt Bürgermeisterkandidaten
Der Name des 54-jährigen Siemens-Managers war im Zusammenhang mit dem Kandidaten der Christdemokraten für das höchste Amt der Stadt nach dem Wechsel von Bürgermeisterin Silvia Nieber nach Stade immer wieder gefallen. Er selbst hatte eine Kandidatur nicht ausgeschlossen, sich allerdings Bedenkzeit bis Mitte November erbeten. Dieser Frist setzt Siegmund jetzt selbst ein Ende: Noch bevor dampfender Grünkohl aufgetragen wurde, lieferte er mit seiner Erklärung seinen Parteikollegen den Grund für ausgelassene Stimmung. „Er ist der Mann, der es kann. Bad Münder hat ihn verdient. Uli Siegmund ist hier geerdet, hat hier seine Wurzeln, kennt die Leute“, erklärte die Landtagsabgeordnete Ursula Körtner, die zu den ersten Gratulanten zählte. Und in Richtung des Kandidaten fügte sie hinzu: „Du bist ganz sicher verliebt in Bad Münder.“
„Wer sagt, dass in Bad Münder ein CDU-Kandidat keine Chance hat, ist ganz sicher verkehrt aufgestellt“, erklärt CDU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Otto Deppmeier. Er betonte, dass ein Bürgermeisterwahlkampf sich deutlich von Kreistags- oder Landtagswahlen unterscheidet, „eine Bürgermeisterwahl hat ihre eigenen Regeln“, erklärte er. Deppmeier ging auch auf den Kandidaten der SPD ein: „Ich kenne ihn, er ist nett und freundlich – das ist im Wahlkampf gefährlich. Aber ich bin mir sicher, dass es für die Führung der Stadt anderer Qualitäten bedarf. Qualitäten, die Uli Siegmund hat.“
Siegmund selbst ging auf die Vorgeschichte seiner Kandidatur ein. Kurz nach der Kommunalwahl im September habe er mit der SPD gesprochen und angefragt, ob die Sozialdemokraten nach den zahlreichen gemeinsamen Entscheidungen der vergangen Zeit einen gemeinsamen Kandidaten mittragen würden. Die Antwort, die er erhalten habe: Wenn er kandidiere, würde die SPD einen eigenen Kandidaten aufstellen. Siegmund beriet sich mit seiner Familie, Parteifreunden – dann traf er die Entscheidung. „Keiner kennt diese Stadt besser als ich. Ich bin 28 Jahre im Rat, kenne die Probleme, die Menschen, die Vereine. Wir haben hier viele gute Verwaltungsleute – wir brauchen keinen weiteren Verwaltungsmann. Wir brauchen jemanden, der die Stadt gut nach außen vertritt, der Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung tatsächlich zur Chefsache macht“, erklärte der Kandidat. Er sei überzeugt, dass Bad Münder Potenzial habe, dass vieles besser laufen könne. „Wir müssen die, die sich für die Stadt einsetzen wollen, unterstützen“, spielte er auf Vereine und ehrenamtliches Engagement an. Mehr Transparenz in der Arbeit von Rat und Verwaltung gehöre dazu.
„Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam werden wir es schaffen“, erklärte Körtner – am 29. November stellt sich Siegmund der CDU-Mitgliederversammlung, um sich offiziell als Kandidat seiner Partei wählen zu lassen.
Quelle: NDZ vom 07.11.2011